Wenn Frauen Zukunft gestalten – und warum das alle betrifft
Ein Rückblick auf die Future Expo 2025 in Klagenfurt – und ein Plädoyer für gemeinschaftliche Zukunftsgestaltung.
Was passiert, wenn Frauen gemeinsam Zukunft denken?
Diese Frage stand nicht nur rhetorisch im Raum der Future Expo 2025 in der Messe Halle Klagenfurt.
Sie wurde zur gelebten Realität – sichtbar, hörbar, spürbar.
Das Event vom BFC Business Frauen Center war mehr als eine Bühne. Es war ein Signal.
Ein Zeichen dafür, dass Frauen nicht mehr nur mitreden – sondern mitgestalten.
Dass die Zukunft nicht ausschließlich in klassischen Wirtschaftsformaten verhandelt wird – sondern in neuen Räumen, von neuen Stimmen.
War das beeindruckend?
Ja.
War es außergewöhnlich?
Eigentlich nicht – es sollte selbstverständlich sein.
Aber es ist wichtig, es genau jetzt sichtbar zu machen.
Danke an Daniela Stein für die Einladung und an Jutta Steinkellner für die Möglichkeit.
Ich durfte mit meinem Vortrag zur Innovation Map einen Impuls setzen – in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich und der Wirtschaftskammer Kärnten.
Der Untertitel meines Beitrags:
„Wir müssen Zukunft JETZT neu denken.“
Und das ist keine leere Floskel.
Warum wir Zukunft neu denken müssen – und zwar gemeinsam
Die Strategien, die uns bis hierher gebracht haben, sind vielerorts am Ende ihrer Wirkungskraft.
Im schlimmsten Fall: Sie haben die Probleme geschaffen, vor denen wir heute stehen.
Klimakrise, Pflegenotstand, Bildungslücken, überlastete Infrastrukturen, Vertrauensverlust in staatliche Institutionen.
Diese Herausforderungen sind nicht „einfach passiert“. Sie sind hausgemacht.
Sie sind das Ergebnis von Denkmodellen, die Stabilität über Anpassung gestellt haben.
Von Routinen, die Innovation als Technikfeuerwerk verstehen – statt als soziale Bewegung.
Deshalb plädiere ich für ein anderes Verständnis von Innovation:
Innovation als gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Und genau hier kommen Frauen ins Spiel.
Nicht als Gegenmodell, sondern als Erweiterung.
Nicht als „Diversity-Quote“, sondern als essentielle Perspektive für zukunftsfähige Entscheidungen.
Denn wer Zukunft wirklich neu denken will, braucht die Perspektiven aller – nicht nur der Lautesten.
- Bildung neu denken:
Wie kann Lernen heute aussehen, wenn Wissen permanent verfügbar ist, aber Reflexion zur Mangelware wird?
Es geht nicht mehr nur um Fachkompetenz.
Es geht um Selbstwirksamkeit, Urteilskraft, ethisches Denken.
Und darum, Bildung als Grundrecht UND Gestaltungsraum zu begreifen – von der Schule bis zur Weiterbildung im Beruf. - Pflege neu denken:
Der Pflegenotstand ist kein Fachkräftemangel.
Er ist ein Wertemangel.
Pflege braucht neue Modelle – kombiniert aus Technologie, Empathie, Organisation und Anerkennung.
Wir brauchen intelligente Assistenzsysteme UND menschliche Nähe.
Und vor allem brauchen wir eine neue Wertschätzung für jene, die täglich Verantwortung für andere übernehmen. - Staatshaushalt neu denken:
Die Budgetfrage ist kein technisches Thema.
Sie ist eine Haltung:
Was ist uns gesellschaftlich etwas wert?
Wo investieren wir – und wo nicht?
Der Umbau zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingt nur, wenn Budgets mutig neu verteilt werden. - Regionale Zukunft aktiv gestalten:
Es reicht nicht, auf globale Trends zu warten.
Zukunft beginnt vor Ort.
In Unternehmen, Gemeinden, Schulen, Pflegeheimen.
Es braucht regionale Innovationsfähigkeit, die nicht auf den nächsten Fördertopf wartet – sondern im Kleinen beginnt.
Warum Frauen (und Männer) gemeinsam gestalten müssen
Die Zeit des Entweder-oder ist vorbei.
Was wir jetzt brauchen, ist ein sowohl als auch.
Frauen und Männer.
Tradition und Innovation.
Technologie und Menschlichkeit.
Natürlich erleben wir derzeit eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen in Führung und Transformation.
Vielleicht wirkt das auf manche überbetont.
Aber diese Phase ist notwendig.
Denn Sichtbarkeit schafft Normalität.
Und Normalität schafft Gleichberechtigung.
Was daraus aber nicht folgen darf: ein neues Gegeneinander.
Zukunft entsteht im Miteinander.
Wenn Frauen UND Männer Verantwortung übernehmen.
Unterschiedliche Zugänge zulassen.
Und gemeinsame Lösungen bauen.
Denn das ist wahre Diversität:
Nicht nur wer dabei ist – sondern wie wir miteinander gestalten.
Zukunft ist kein Rückzugsort – sondern ein aktiver Raum
Wir müssen lernen, Unsicherheit auszuhalten.
Nicht aus Angst zu stabilisieren, sondern aus Mut zu gestalten.
Der Reflex zum „Zurück zur Normalität“ ist stark.
Aber: Die Normalität war für viele kein Idealzustand.
Die Welt wird nicht wieder so wie vor 2020. Oder vor 2008. Oder vor 1995.
Und das ist gut so.
Denn es zwingt uns, zu handeln.
Was wir jetzt brauchen, sind Menschen, die nicht auf Veränderung warten – sondern sie anstoßen.
In ihren Teams, in ihrer Region, in ihrem Denken.
Mein Fazit
Zukunft ist kein Zustand.
Zukunft ist eine Entscheidung.
Und diese Entscheidung müssen wir gemeinsam treffen.
- Frauen, die ihre Stimme erheben.
- Männer, die zuhören.
- Unternehmen, die Verantwortung übernehmen.
- Gesellschaften, die Neues zulassen.
Lasst uns die Zukunft nicht nur durch Technologie verbessern.
Sondern durch Haltung.
Durch Bildung, Pflege, Beteiligung und kluge Entscheidungen.
Durch neue Denkweisen – getragen von allen.
Jetzt.
Hier.
Gemeinsam.
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